Flag Counter

UKW Contest März 2015

Es war ein tolles und sehr erfolgreiches Wochenende. Hier das Ergebnis:

Einen Bericht mit schönen findet ihr hier (englisch)

Ben/DL6FBL berichtet:

Hallo Freunde,

 

das war wirklich ein Erlebnis! Funken im Winter-Wonder-Land.

Gemäß dem Leitspruch „Harte in den Garten“ hatten wir im Vorfeld

beschlossen, dass wir unbedingt mitmachen wollen, egal wie

anspruchsvoll es werden würde. Die 16-Tage-Wettervorhersage

hatte im Laufe der Tage von Sonne bei plus 8 Grad bis zu Schnee

bei minus 15 Grad alles dabei – war also eigentlich wertlos – und

uns war’s egal. Jeder hatte drei komplette Klamottenpakete und

mehrfache Schuh- und Handschuhsätze dabei.

 

Am Freitag um 13 Uhr trafen Tim/DK5OH, Max/DK5MX und meiner

Einer mit zwei VW-Bussen, Materialanhänger und Safety Car auf

der Wasserkuppe ein. Im Vorfeld hatte ich mit dem zuständigen

Winterdienst abgesprochen, dass er uns dann bitte oben ein bisschen

zusätzlichen Platz schaffen möge. Ich war nämlich bei schönstem

Wetter am Mittwoch mal kurz oben gewesen, um die Lage zu checken.

War alles schön. Zwar überall Schnee, bisschen eng, aber mit dem
richtigen Gerät wäre Platz machbar… ;-)

Leider hat es zwischen Mittwoch und Freitag dann dort oben wohl

ziemlich heftig gewindet – und der Weg nach oben war einen ganzen
Meter hoch mit Schnee zugeweht. Kein Durchkommen. Als der Kollege

vom Räumdienst kurz nach 13 Uhr kam, war er auch etwas irritiert,

hat sich dann aber auch gleich ans Werk gemacht. Und wir sind

Kaffee trinken gegangen. 3 Stunden lang. Denn so lange hat es trotz

massivem Gerät gedauert, bis der Weg wieder befahrbar war.

 

Um 16 Uhr standen wir dann endlich oben auf unserem Berg.

In der Zwischenzeit waren auch unsere Freunde von DR9A mit

ihrem Anhänger für 70cm und 23cm angekommen: Henning/DF9IC

und Alex/DL8AAU. Weil der März bei DR9A traditionell ausfällt,

hatte sich dieses Joint Venture angeboten.

Wir haben feldmäßig zunächst Infrastruktur geschaffen und

Drehstromkabel von unserem Anschlusskasten zu den Mobil-Shacks

für 2m und 70cm/23cm verlegt, die dieses Mal woanders stehen

mussten, da die eigentlichen Stellflächen wegen Schnee nicht

genutzt werden konnten. Bevor es dunkel wurde, haben wir

nur noch geschafft, einen der vier Masten für 2m komplett am

Boden vorzubereiten.

 

Dann wurde unser neuer Aufenthaltsraum eingeweiht:

ein 4m langer Doppelachs-Anhänger mit 1,80m hohem Planen-
Aufbau, den wir zum Materialtransport nutzen – und wenn er dann

entladen ist, mit Gas-Brenner beheizen und es uns dort drin mit

Camping-Tischen und -Stühlen gemütlich machen.

Wir haben schön gegrillt, gebiert, bis nachts um 2 gefachsimpelt und

auf Jan/DL2ZXA, gewartet. Die Nacht sollte dann um 8 zu Ende sein.

Bei prächtigem Sonnenaufgang und klarem Himmel haben wir dann

am Samstagmorgen mit Hilfe der neu angekommenen OPs

Andreas/DL4XX, Dirk/DO1HDR, Jens/DF5HC die restlichen drei

Masten für 2m und den Kombi-Mast für 70cm/23cm am Boden

vormontiert und dann aufgebaut.

 

Für 2m haben wir das erste Mal unser neues Antennenkonzept

verwirklicht: vier identische, 14m hohe Masten auf Basis von SM17-
Steckmastteilen, mit Eigenbau-Bodenplatten/Kippgelenken,

Abspannsätzen und Hilfsmast/Flaschenzug-Aufbauhilfe.

Jeder Mast ist mit 4x 9-ele F9FT/Tonna bestückt und voll drehbar.

Unser Konzept sagt aber, dass jeder Mast eigentlich nur für einen

„Quadranten“ zuständig ist. Und genau so haben wir auch die genauen

Aufbauorte für die vier Masten festgelegt – um möglichst gut an den

auf dem Berg vorhandenen Gebäuden „vorbei“ zu kommen.

Die Masten sind jeweils mit ca. 40-50m 7/8“ CellFlex mit dem Shack/
VW-Bus verbunden.


Weil dies nun das erste Mal war, dass wir diese vier identischen
Systeme aufgebaut haben, waren vor Ort noch ein paar Nacharbeiten

nötig (Drahtseile kürzen, hier was Flexen, dort was Schweißen,…)

weil doch noch nicht 100% alles wie gedacht zusammen gepasst hat.

Nun haben wir alles passend gemacht – und wir konnten auch (fast)

pünktlich starten. Mit 2 Minuten Verspätung wurde um 14:02z das

erste QSO gefahren. Und es ging zackig los. Am Ende der ersten

Stunde standen 142 QSOs im Log. Die weiteren Stunden haben dann

113, 96, 89, 74, 74, 61, 51, 53, 40 QSOs erbracht, so dass um 00:00z

bereits 793 QSOs im Log standen.

Die Nachtschicht war jedoch sehr zäh. Von 00:00z bis 05:00z kamen

gerade mal 67 QSOs ins Log – und das auch gar nicht mal mit

besonders großen Entfernungen…

Ab Sonnenaufgang ging es dann aber wieder besser – und mit jeweils

40-60 QSOs pro Stunde ging es auf die Zielgerade. Um 13:59z wurde

als letzte Nummer die 1215 vergeben. Davon waren aber 38 Dupes,

so dass unter dem Strich 1177 wertbare Verbindungen übrig bleiben.

Aber immerhin. So eine QSO-Zahl hat es bisher in einem März-Contest

noch nie gegeben! Die Endpunktzahl liegt bei 402.000 Punkten,

was einem Schnitt von etwa 341 km pro QSO entspricht.

 

Die Bedingungen haben zwar einen gewissen Beitrag geleistet,

denn es gab etwas Tropo-Ausbreitung zumindest in Richtung

Frankreich. Trotzdem stechen im Log nicht besonders viele, weite
Verbindungen heraus – das ODX war wie schon öfters YU7ACO
in KN05QC mit 1040 km. Gefolgt von F4CWN in JN03KN mit 1031 km.

Das war es dann auch schon mit den QSOs > 1000km.

Es folgen noch 8 QSOs mit 900-100 km:

 

YU7ACO

KN05QC

1040

F4CWN

JN03KN

1031

F5JJE

IN95JV

971

YT7WE

KN05EJ

959

MW1LCR

IO82KW

941

F8GGD

IN95UQ

929

SM6BFE

JO68DQ

925

UR7DWW

KN18EO

919

F4EZJ

JN05DK

912

9A0V

JN95PE

911

 

Dann kommen schon die kürzeren Entfernungen:

 

800-900 km        18

700-800 km        40

600-700 km        89

500-600 km        101

400-500 km        93

300-400 km        213

200-300 km        335

100-200 km        214

<100 km              63

 

Auf die Länder verteilt sieht es so aus:

 

9A          17

DL           691

F             97

G            18

GW        1

HA          13

HB          27

I              44

OE          27

OK          105

OM        21

ON         14

OZ          6

PA          34

S5           22

SM         4

SP           32

UR          1

YU          3

 

Wir denken, dass dieser Contest von den Bedingungen her eigentlich

eher durchschnittlich war. Das Antennenkonzept mit den recht „breiten“

9-ele Vierer-Gruppen in vier Richtungen scheint sich zu bewähren.

Die hohe QSO-Zahl resultiert aus sehr vielen Verbindungen speziell

im Bereich 200-400 km. Hier scheinen wir nun eine gute „Abdeckung“

hinzubekommen…

 

Hier die Grafik für 2m:

Die Kollegen auf 70cm haben 451 QSOs mit 139.000 Punkten zusammen-
bekommen, und auf 23cm sind es 86 QSOs mit 21.000 Punkten geworden.
Auf 23cm gab es jedoch über viele Stunden technische Probleme mit
hohem Rauschpegel, was ein normales Arbeiten weitgehend unmöglich
machte. Die Ursache scheint aber gefunden. Sie lag nicht in unserem
Einflussbereich. Vielleicht kann für Folgeaktionen die Störquelle
vorübergehend ausgeschaltet werden. Der zuständige Betreiber muss
aber noch genau herausgefunden und angesprochen werden…

70cm:

23cm: